Im Sommer sind auch im Parlament Ferien. Diese nutzen Abgeordnete immer gern für Reisen durchs Land und Besuche von besonderen Einrichtungen.
Ich habe diesen Sommer 2021 für eine kleine „Bildungsreise“ durch Nordthüringen genutzt. Dabei habe ich Bildungseinrichtungen besucht, die für den außerschulischen Bildungsauftrag unterwegs sind. Es waren Orte für Schulausflüge aber auch Orte der Erwachsenenbildung und der Familienerholung.
Diese Einrichtungen haben durch Corona stark gelitten, weil weder Ausflüge noch viele Bildungskurse stattfinden durften. Ich wollte wissen, wie sie die Zeit überstanden haben und was für sie jetzt wichtig ist.
Aus Landgut wird bald Rittergut Harzrigi
Die erste Station war das Landgut Harzrigi oder auch Harzer Natur- und Freizeitakademie in Nordhausen. Das Schullandheim bietet sich nicht nur für die nächste Klassenfahrt an. Während ich da war, verbrachten einige Kinder ihre Ferienwoche auf dem Gelände. Sie lachten zusammen und lernten neues über das Landleben. Vor allem Kinder aus Nordhausen und dem Umland nutzen die Möglichkeit, auf dem Landgut die Ferien zu verbringen. Aber Frau Amthor und ihr Team empfangen auch viele Schulklassen aus ganz Thüringen und den anliegenden Bundesländern. Auch wenn die Corona-Bedingungen alle vor eine Herausforderung stellen, freuen sich die Akteure vor Ort über die Gäste.
Bei meinem Besuch habe ich mit Sophia Amthor und Tim Hesse bei einem hervorragenden Frühstück aus der gutseigenen Küche lange über die aktuellen Herausforderungen sprechen können. Sie hoffen vor allem auf viele Klassenausflüge im kommenden Schuljahr. Bald wird das Landgut zum Rittergut und besonders mittelalterliche Geschichten werden hier zum Leben erweckt. Das sollte doch eine Reise wert sein.
Schwere Zeit für den Erlebnisbauernhof Kleinberndten
Auch auf dem Erlebnisbauernhof Kleinberndten waren nach 7-monatiger Schließzeit endlich wieder Gäste eingetroffen. Der Trägerverein unterhält mehrere Gebäude im Ort, unter anderem die ehemalige Schule des Dorfes und den Bauernhof. Dort befinden sich Schlafräume, Werkstätten und Seminarräume. Die Vereinsmitglieder kümmern sich auch um einige Tiere, die auch versorgt werden müssen, wenn keine Gäste da sind. Das war eine der großen Herausforderungen zu Corona-Schließzeiten. Denn auch ohne Besucher hatte der Verein einige Kosten zu tragen und musste an die finanziellen Rücklagen. Ob es gelingt das finanzielle Polster wieder aufzubauen ist unklar. Doch alle freuen sich, dass in den Ferien wieder Kinder Urlaub auf dem Lande erleben konnten. Auch Familien nutzen den Ort für eine kleine Auszeit vom Stress in der Stadt.
Die Vorsitzende Carmen Schmidt und Geschäftsführer Alex Kagelmacher (Bild mitte) waren sehr offen und berichteten mir und Thekla Lottermoser, FDP Kreisrätin im Kyffhäuser Kreistag (links im Bild) über die aktuelle Situaton. Ich war sehr beeindruckt vom Idealismus und dem Durchhaltevermögen der Akteure vor Ort. Hoffentlich kommen nun bald wieder regelmäßig Klassen und Feriengäste, damit die Ausfälle aus der Coronazeit kompensiert werden können.
Alles optimistisch auf dem Kunsthof Friedrichsrode
Der Kunsthof Friedrichsrode hat die Coronazeit ganz gut überstanden. Die ersten Kinder waren schon wieder in den Werkstätten mit Drucken, Filzen und Walken beschäftigt, als ich zu Besuch kam. Durch die unterschiedliche Ausrichtung des Vereins konnte in Friedrichsrode sehr flexibel auf die Herausforderungen in der Pandemie reagiert werden. Die Großveranstaltungen mussten zwar alle ausfallen. Aber Geschäftsführer Thomas Kümmel war optimistisch, dass es in diesem Jahr nochmal wieder laut wird im Dorf. Neue Projekte sind in der Planung. Wir sind gespannt.
Kloster Donndorf lädt wieder ein
In der Ländliche Heimvolkshochschule Kloster Donndorf reisten gerade die ersten Gäste für den Wochenendkurs an, als ich mit der Schulleiterin Frau Scherer (im Bild rechts) über das Gelände ging. Es gibt wieder viel zu tun, seit der Lockdown zu Ende ist. Die Coronabedingungen machen es nicht einfach. Durch die kleinen Gruppen fallen Einnahmen weg und die Menschen sind zögerlicher bei der Buchung der Kurse für den Herbst. Dabei lädt das alte Zisterzienser-Kloster unbedingt dazu ein, mal ein Wochenende den Kopf mit anderem Ding zu füllen als Alltagsstress – mit Kräuterkunde zum Beispiel oder Fotografie. Die alten Gemäuer sind wunderschön, aber an der einen oder anderen Ecke zeigt sich doch der Zahn der Zeit. So sind auch hier Sanierungsmaßnahmen notwendig, wofür entsprechend Geld benötigt wird.
Viel passiert im KiEZ Ferienpark Feuerkuppe

Bildungshaus Marcel Callo mitten in Heiligenstadt
